Spitzenfest 1997 – 1998

1997 –  Das 38. Plauener Spitzenfest

In diesem Jahr steht das Spitzenfest auf etwas wackeligen Beinen. Nachdem die städtischen Organisatoren bereits 1996 bei der Durchführung des 37. Spitzenfestes finanziell an ihre Grenzen gestoßen waren, trugen sie sich mit dem Gedanken, das 38. Plauener Spitzenfest erst wieder 1998 durchzuführen. Aber die Plauener wollten auf ihr geliebtes Fest auf keinen Fall verzichten und gingen auf die Barrikaden. So übertrugen die Stadtväter die Organisation und Durchführung des 38. Plauener Spitzenfest an die Wirtschaft der Region. Mit der Unterstützung des Vereins Initiative Plauen, zeigten sieben Plauener Hotels und Gaststätten, die Sternquell-Brauerei, der Elster- und der Plauen Park, Möbel-Biller und der Branchenverband der Plauener Spitze und Stickerei ihr organisatorisches Talent. Zur weiteren finanziellen Unterstützung wurde die erste Spitzenfest-Plakette mit dem Motto „Plauener Spitzenfest – Ich bin dabei“ zu einem Verkaufspreis von 3 Euro unter die Leute gebracht. So kann am Oberbürgermeister Magerkord am Nachmittag des 13. Juni mit einem Böllerschuss das 38. Spitzenfest in der Altstadt eröffnen, an den sich sogleich der Vorentscheid zur Wahl der diesjährigen Spitzenprinzessin anschließt. Neben der bereits amtierenden Spitzenprinzessin Katja Balzer erreichen 4 weitere junge Frauen das Finale, welches dann im September zum Tag der Sachsen die Vorjahresprinzessin erneut zur Spitzenprinzessin wählt.

Zum ersten Male findet das Spitzenfest vorwiegend im Centrum der Stadt statt. Auf 2 großen Bühnen, eine davon auf dem Altmarkt, eine am Tunnel werden die Besucher rund um die Uhr mit einem bunten Programm aus Folklore, Volksmusik, Spaß und Mode unterhalten. Am Abend zieht es dennoch, vor allem die jüngeren Besucher wieder in den Stadtpark. Die vogtländischen Rockbands Monkey Cap, Epilog und Ray’s Occultics füllen zwar nicht alle Plätze auf den Zuschauerrängen, bieten aber eine schöne Alternative zu den traditionellen Veranstaltungen in der Innenstadt. Am zweiten Tag wird die Bühne im Stadtpark schon deutlich besser besucht bei der ZDF-Hitparade on Tour. Das bunte Familienprogramm wird weiter bis in die Abendstunden mit Elke Martens, Andre Stadt, George MC Crae und dem Mädchen-Quartett Bamboo fortgeführt. In der Stadt ging es teilweise sportlich zu bei Beach-Volleyball und Squash- Tournieren auf dem Theaterplatz. Ein recht abwechslungsreiches Spitzenfest war die 38. Ausgabe, der jedoch ein richtiger Höhepunkt fehlte.

1998 – Das 39. Plauener Spitzenfest

In diesem Jahr wurde das Plauener Spitzenfest zum ersten Male unter der Obhut des neu gegründeten Vereins Plauener Spitzenfest durchgeführt. Namhafte Mitglieder aus der Wirtschaft und Politik sollten von nun an jedes Jahr für die Bewahrung der Spitzen-Tradition und unvergessliche kulturelle Höhepunkte nach dem Motto „Spitzenfest mit Spitzenkünstlern“ sorgen.

Nach der Eröffnung, die wieder durch die Wahl der Spitzenprinzesssin erfolgte, wurden die Bühnen auf dem Altmarkt, am Tunnel und natürlich auch die Parkbühne freigegeben für ein bunt gemischtes Programm. In der Innenstadt fand wie gewohnt der Historische Markt statt, auf den Bühnen wurde getanzt und gesungen und die Sieger des Schaufensterwettbewerbes geehrt. Am meisten freuten sich die Spitzenfestbesucher auf die für den Abend auf der Parkbühne angekündigten Middle oft he Road, die in einem 2stündigen Programm alle ihre Charthits von „Chirpy Chirpy Cheep Cheep“ bis „Yellow Boomerang“ in Erinnerung riefen. Noch mehr Oldies und Ohrwürmer präsentierten am Abend danach die Tremeloes und brachten die Parkbühne zum Rocken. Doch dies war nur der Auftakt zu einem wahrhaft unvergesslichen Rock-Pop-Leckerbissen mit der Gruppe „Alphaville“ zu deren Konzert am 20. Juli Fans aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren. Bei „Big in Japan“ oder „Flame“ wurde Plauen wieder zu einer Weltstadt und der Stadtpark zu einem kleinen Woodstock.

Es war auch ein Spitzenfest mit Spitzenwetter, so dass alle Veranstaltungen in der Stadt und im Parkgelände sehr gut besucht waren. Für Groß und Klein, Jung und Alt wurde 3 Tage lang viel Unterhaltung und Information geboten. Nur das Abschlussfeuerwerk, das wegen der Trockenheit nicht auf dem Bärenstein sondern diesmal vom Parkplatz der Festhalle abgehalten wurde, ging ein wenig unter. Dennoch hat dieses Spitzenfest für seine Organisatoren und Besucher neue Maßstäbe gesetzt für die Durchführung der nächsten Spitzenfeste. Doch die beiden neu gegründeten Vereine Plauener Spitzenfest und Parktheaterverein werden auch in den nächsten Jahren mit viel Einfallsreichtum und Engagement das Spitzenfest als Symbol für Tradition und Moderne in ihrer Stadt hochhalten.