Spitzenfest 1975 – 1977

1975 – Das 16. Plauener Spitzenfest

Wie so viele Jahre zuvor, hatten die Besucher des Plauener Spitzenfestes auch in diesem Jahr wieder mit Kälte und Regen zu kämpfen. Trotzdem kamen sie wieder in Scharen, gewappnet mit Regenschirmen, Gummistiefeln, Decken und Kissen, um sich die kulturellen Highlights des 16. Plauener Spitzenfestes nicht entgehen zu lassen. Viele der Künstler, die in diesem Jahr im Parktheater auftraten, haben später noch Geschichte geschrieben. So konnte man den Schauspieler Armin Müller-Stahl, der später sogar für einen Oskar nominiert wurde zum letzten Male in der DDR erleben, ebenso wie den beliebten Musiker und Schauspieler Manfred Krug. Bald darauf verließen beide die DDR gen Westen.

Auf dem 16. Plauener Spitzenfest wurden die Besucher mit vielen attraktiven Schlagerprogrammen und anregenden Modenschauen bei Laune gehalten. Zwischendurch gab es natürlich wieder das Pflichtprogramm in Uniform, was die meisten Spitzenfestbesucher dazu nutzten, um sich ein wenig abseits bei Bier und Grillhähnchen zu stärken. Danach konnten sie bei den mitreißenden Orchesterklängen von Fips Fleischer oder den eingängigen Schlagern von Hans-Jürgen Beyer ihre angefutterten Pfunde wieder los werden. Getanzt wurde auch zu den Klängen der angereisten internationalen Bands und Volkskunstgruppen. In farbenfrohen Trachten tanzten inzwischen bekannte Folkloregruppen wie „Sluk“ aus Bratislava und“Tancegytte“ aus Ungarn zu temperamentvollen Klängen aus ihrer Heimat.

1976 – Das 17. Plauener Spitzenfest

Leider wieder ohne Festumzug, dafür aber bei strahlendem Sonnenschein wurde das 17. Plauener Spitzenfest wie gewohnt mit musikalischen Darbietungen der Streitkräfte eröffnet. Dabei wurde auch die neue Glasfassade des Plauener Rathauses eingeweiht. Zuvor hatten über 20.000 Plauener in einem wochenlangen Mach-Mit-Wettbewerb ihr Fest vorbereitet und freuten sich nun auf unvergessliche Höhepunkte im Stadtpark.

Wieder standen die Mode und der Schlager im Vordergrund, eine inzwischen bewährte Mischung, die den Erfolg des Spitzenfestes garantiert. Einen Besucherrekord gab es in diesem Jahr dennoch nicht, obwohl beim Konzert des tschechischen Schlagerstars Vaclav Neckar das Parktheater aus den Fugen zu geraten schien. Angereichert wurde das Programm wie gehabt mit bunter Folklore aus dem In- und Ausland, sportlichen Veranstaltungen und einer Live-Übertragung der beliebten Fernsehsendung „Der Oberhofer Bauernmarkt“.

1977 – Das 18. Plauener Spitzenfest

Wieder einmal wurde zu Ehren der sowjetischen Besatzer das Spitzenfest anlässlich des 60. Jahrestages der Oktoberrevolution mit vielen militärischen Kulturbeiträgen gestaltet. Von der Eröffnung mit dem Garderegiment der stationierten Truppen bis zum Abschluss mit Böllerschüssen war die ganze Woche über viel Uniform auf der Parkbühne und in der Stadt zu sehen. Inzwischen daran gewöhnt, ließen sich die Plauener und ihre Besucher aber die Feststimmung davon nicht vermiesen. Sie ließen sich zwischendurch bei den Schlagerklängen von Fred Froberg, Lutz Jahoda wieder zahlreich auf den Sitzplätzen des Parktheaters nieder und konnten sich auch wieder bei den kabarettistischen Spitzen der Vier Brummers über die alltäglichen kleinen und großen Missstände in ihrer Heimat lustig machen. Aus Amerika war wieder James R. Pulley angereist, der das Parktheater bis auf den letzten Platz füllte, ebenso wie der bulgarische Schlagerstar Bisser Kirow. Neben den musikalischen Höhepunkten, die selbstverständlich mit viel Folklore und Volkskunst umrahmt wurden, konnten die Spitzenfestbesucher im Park eine interessante Campingausstellung besuchen. Neueste Errungenschaften der sozialistischen Planwirtschaft wie Campingwagen, Zelte, Sonnenschutz und praktische Gartenmöbel erregten größtes Interesse bei den Vogtländern, noch mehr aber die hübschen Mannequins, die auf den Klappstühlen und Hollywood-Schaukeln freizügige Bademode präsentierten.