Spitzenfest 1968 – 1970
1968 – Das 10. Plauener Spitzenfest
Zur Eröffnung des 10. Plauener Spitzenfestes wird auf der endlich fertig gestellte Bühne des Parktheaters der Stadt Plauen die höchste Auszeichnung der Nationalen Front überreicht – die Ernst-Moritz-Arndt-Medaille. Anschließend heißt es „Bühne frei“ für kulturelle Darbietungen, die auch in diesem Jahr wieder so international und abwechslungsreich wie möglich gehalten werden. Zur großen Freude der Künstler gibt es neben der neuen Bühne auch richtige Umkleidegebäude, so dass sie sich nicht mehr in Armeezelten auf ihren Auftritt vorbereiten müssen. Dennoch kommt bei den Besuchern nicht so viel Resonanz und Begeisterung auf wie gewohnt, vielleicht weil schon wieder die nächsten Arbeiterfestspiele ins Haus stehen.
1969 – kein Spitzenfest
Noch einmal muss das Spitzenfest zugunsten der Arbeiterfestspiele ausfallen. Dies wird aber bis heute die letzte Unterbrechung in der Geschichte des Plauener Spitzenfestes bleiben.
1970 – Das 11. Plauener Spitzenfest
Leider wieder ohne Festumzug, dafür aber mit einem Marsch durch die Innenstadt bis zum Parktheater begann das 11. Spitzenfest. Hinter 2 Jungendorchestern aus Neustadt/Orla und aus der Partnerstadt Cheb zogen viele Besucher zur feierlichen Eröffnung in den Stadtpark, die wiederum mit vielen militärischen Ehren vollzogen wurde. Anschließend kamen die Spitzenfest-Besucher wieder zur gewohnten guten Laune bei kulturellen Darbietungen, wie den Rollschuhkünsten von den Flips und dem ersten amerikanischen Künstler auf einem Spitzenfest, James W. Pulley. Auch in den nächsten Tagen verging den Plauern nicht das Lachen. Die bekannten Humoristen Manfred Uhlig und Bobby Böhlke hielten das Publikum bei guter Laune, volkstümliche Musikanten luden zum Schunkeln ein und lustige Theaterstücke trieben manchen die Lachtränen in die Augen. Eine Sportschau mit prominenten Sportlern wurde live aus dem Parktheater gesendet, Balletttänzerinnen schwangen ihre Beine und so zog sich das fröhliche bunte Programm mit den Schlagerstars Roland Neudert und Karin Maria weiter bis zum letzten Tag hindurch.
Aber ganz ohne sozialistische bzw. militärische Einlagen ging es natürlich nicht. Schließlich wurde in diesem Jahr der 25. Tag der Befreiung und der 100. Geburtstag von Lenin gefeiert. Musikkorps der Sowjetarmee, der NVA, Jugend- und Pionierorchester demonstrierten einen einheitlichen Musikgeschmack. Für diese Abschlussveranstaltung wurde als Sonnenschutz über die Parkbühne eine riesige Armeeplane wie ein Sonnensegel gespannt, Zuhörer und Besucher erfrischten sich inzwischen mit einem kühlen Eis oder einem frischen Sternquell.