Spitzenfest 1964 – 1967
1964 – Das 6. Plauener Spitzenfest
Endlich ist es so weit. In Scharen strömen die Plauener und Besucher aus Nah und Fern in den neuen Stadtpark, um das Gelände in Augenschein zunehmen. Um die Plauener für die lange Wartezeit zu entschädigen dauert das 6. Plauener Spitzenfest ganze 9 Tage. Im neuen Parktheater können bis zu 2300 Menschen auf den terrassenförmig angelegten Sitzplätzen die kulturellen Höhepunkte in einem neuen Rahmen erleben. Nur die Künstler selbst stehen noch auf provisorisch angelegten Holzbrettern, da die Bühne nicht mehr rechtzeitig zur Eröffnung des Parktheaters fertiggestellt wurde. Dies sollte erst 1968 geschehen.
Zum Auftakt des diesjährigen Spitzenfest erklang im neuen Parktheater die vom Plauener Werner Reichel komponierte Spitzenfestfanfare. Im Programm standen neben Darbietungen von Schulen und Vereinen natürlich auch richtige Schlagerstars der DDR. Helga Brauer und Günter Geißler traten auf und O. F. Weidling brachte das begeisterte Publikum mit seinem Programm zum Lachen.
Überhaupt ist die Stimmung auf diesem Spitzenfest von großer Begeisterung gezeichnet. In dem neuen weitläufigen Park rund um den Tennera-Teich genießen die Plauener das neue Ambiente, können bei Modenschauen dem neuen Luxus huldigen und über neue technische Errungenschaften staunen. Es wurde z. B. mit einem Großbild-Ton-Wagen „Die Fledermaus“ übertragen, wo die Besucher bereits unerreichbare Stars wie Peter Alexander, Hans Moser und Marika Röck bewundern konnten. Und zwischendurch verschlagen die Besucher des 6. Plauener Spitzenfestes über 2 Tonnen Hähnchen und rund 60000 Bockwürste.
Der Festumzug stand in diesem Jahr im Zeichen der Stadtgeschichte von 1250 bis 1959. Ergänzt wurde dieser historische Teil durch Blöcke der Jungpioniere und der Freien Deutschen Jugend und auch erstmals nach Einführung der Wehrpflicht durch eine Parade der NVA.
1965 – Das 7. Plauener Spitzenfest
Wie auch im vorigen Jahr wird der Stadtpark Austragungsort zahlreicher sportlicher und kultureller Darbietungen. Nicht ganz so pompös wie im Jahr zuvor, denn wahrscheinlich wegen mangelnder finanzieller Mittel und eventuell auch wegen des schlechten Wetters, bleiben viele Besucher aus. Ganz gut kommen jedoch die Sonderfahrten mit dem Historischen Triebwagen der Plauener Straßenbahn an.
1966 – Das 8. Plauener Spitzenfest
In diesem Jahr bekommt das Plauener Spitzenfest eine eigene Flagge. Außer dem jährlich wechselnden Abzeichen aus Plauener Spitze, das inzwischen zum begehrten Sammler-Objekt geworden ist, ist dies ein weiteres Symbol für das Spitzenfest. Die Veranstaltungen im Parktheater nehmen immer mehr einen internationalen Charakter an, was natürlich die Besucherzahlen wieder erhöht.
1967 – Das 9. Plauener Spitzenfest
In diesem Jahr wird ein Besucherrekord registriert. Rund 230.000 Besucher kamen in diesem Jahr auf das Festgelände, wobei sich im 50. Jahr des Roten Oktober darunter sicher sehr viele sowjetische Besucher befanden. Das 9. Plauener Spitzenfest stand auch ganz im Zeichen der Roten Armee, so wurden mit 50 Böllerschüssen sowjetische Staatsflaggen und Plauener Stadtflaggen in die Luft geschossen. Das Fest wurde vorwiegend von Darbietungen der sowjetischen Besatzer bestimmt. Zwar haben sie auch getanzt und musiziert, dennoch kam durch die große militärische Präsenz auf dem Spitzenfest keine Spitzenstimmung auf. In diesem Jahr fand außerdem kein Festumzug statt.